Retargeting im Recruiting

Kennen Sie das? Kurz mal nach einem Flug, Schuhen oder einem Buch geschaut und plötzlich tauchen auf ganz anderen Seiten Werbeanzeigen von der Website auf. Retargeting heißt das Zauberwort und funktioniert im Online-Marketing vor allem für Webshops extrem gut. Warum damit nicht auch neue Wege im Recruiting gehen?

Recruiting mit GoogleAds habe ich als ein mögliche Maßnahme vor einem Monat beschrieben, heute geht es einen Schritt weiter: Retargeting im Recruiting.

Als Retargeting (auch Re-Targeting geschrieben, vom englischen re für „wieder“ und targeting für „(genau) zielend“, oft auch Remarketing genannt[1]) wird im Online-Marketing ein Verfolgungsverfahren genannt, bei dem Besucher einer Webseite – üblicherweise ein Webshop – markiert und anschließend auf anderen Webseiten mit gezielter Werbung wieder angesprochen werden sollen. Ziel des Verfahrens ist es, einen Nutzer, der bereits ein Interesse für eine Webseite oder ein Produkt gezeigt hat, erneut auf diese Webseite oder das Produkt aufmerksam zu machen. Hierdurch soll die Werberelevanz und somit die Klick- und Konversionsrate (z. B. Bestellquote) steigen.
Quelle: Wikipedia

Im Gegensatz zum klassischen GoogleAd, wo Sie Ihre Zielgruppe und Schlagworte definieren müssen, kann Retargeting eingesetzt werden, wenn Sie schon Besucherinnen auf Ihre Karriere-Website „gelockt“ haben, die sich aber nicht bewerben. Dann ist das Ad quasi ein „friendly reminder“. Um Retargeting im Recruiting einsetzen zu können, ist es sinnvoll, wenn Sie zwei Dinge vorab wissen:

  1. Zahl der Besucherinnen ihrer Karriereseite
  2. Conversion Rate: wieviele Besucherinnen bewerben sich auch

(es gibt noch ein paar mehr Zahlen, die in diesem Zusammenhang wichtig sind, aber die erspare ich euch heute). 😉

Wie funktioniert die Kampagne nun?
Bei Retargeting handelt es sich um eine sogenannte Displaykampagne, das bedeutet die Anzeige erscheint nicht in der Google Suche (zum Beispiel nach Job in Kollerschlag) sondern auf einer Website, die Displaywerbung zulässt und die auch nicht ausgesucht werden kann.

Wer das genauer wissen möchte, findet (welch Überraschung) 😉 auf Google eine gute Beschreibung. AdWords ist übrigens DSGVO konform, weil Sie keine personenbezogenen Daten verwenden.

Loxone, ein Unternehmen für Smart Home Projekte mit Headquarter in Kollerschlag in Oberösterreich, hat genau das gemacht.

Bei meiner Recherche für ein über (aus meiner Sicht) sehr gelungene Karriere Websiten habe ich mich mal wieder auf der Loxone Seite umgesehen. Und kurze Zeit später entdecke ich diese Anzeige (also eigentlich sie mich) 😉 auf einer anderen Website:

Sabrina Haselböck verantwortet bei Loxone den Bereich People Operations und war bereit, mir ein paar Fragen zum ersten Versuch, Google Ads im Recruiting einzusetzen, zu beantworten:

Wie kam es zur Idee mittels GoogleAds nach Bewerberinnen und Bewerbern zu suchen?
Aufgrund der gestiegenen Personalanforderung mussten wir uns neben den klassischen (Print) und organischen Kandidaten neue Wege suchen um einen größeren Interessenskreis erreichen zu können. Durch die hohe Reichweite, die transparente Kostenkotrolle und Erfolgskontrolle haben wir uns für Google entschieden.

Wer war an der Umsetzung beteiligt?
Marketing und People Operations (HR)

Wie kann man sich den Bewerbungsprozess in der Praxis vorstellen? Hier stellt uns Sabrina Haselböck die Info zur Verfügung, die auch Bewerberinnen erhalten:


Haben Sie Zahlen zur Erfolgsmessung, die Sie uns verraten können?

Wir haben erst begonnen… vorläufig kann man sagen die Besuchszeit ist fast doppelt so hoch als beim ersten Besuch – eine genauere Analyse kann man erst nach einer längeren Laufzeit feststellen.

Können Sie uns sagen, was die Kampagne kostet?

Je nachdem wie viel Budget ein Unternehmen dafür einplanen möchte 🙂 Genaue Zahlen möchten wir an dieser Stelle nicht nennen.

An dieser Stelle ein Hinweis von mir: [bctt tweet=“eine gut gemachte Retargeting Recruiting Kampagne kostet in der Umsetzung – ich meine also die reinen Kosten für die Clicks – aktuell sicher weniger als ein Jobinserat in einer klassischen Online-Jobbörse.“ username=“lorber_claudia“] Man bezahlt keinen Fixpreis sondern lediglich für die Clicks auf das Inserat. Sie müssen natürlich vorher investieren, um interessierte Jobsuchende überhaupt auf Ihre Karrierewebsite zu locken, daher empfehle ich dies in Verbindung mit anderen Recruitingkampagnen, z.B. wenn Sie gerade bei einer Jobmesse sind.

Vielen Dank an Sabrina Haselböck und ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Marketing
für diesen Einblick und, dass sie uns an dem Versuch ein wenig teilhaben lassen. Ich werde das in einigen Monaten wieder aufgreifen und nachfragen, wie Google Retargeting für Loxone funktioniert hat.

Herzliche Grüße

Claudia

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