Social Media könnte uns im Recruiting vieles einfacher machen. Die Identifizierung von potenziellen Mitarbeiterinnen oder auch als Arbeitgeber sichtbar sein – alles ist möglich. Social Media ist längst keine neumodische Erfindung mehr und der Einfluss auf unser Leben und unsere Gesellschaft ist enorm. Die Jobsuche hat sich maßgeblich verändert und so muss sich auch Recruiting verändern.
In Anlehnung an dieses Video möchte ich es so formulieren: „We no longer search for the jobs, the jobs find us.“
Social Media Recruiting betrifft alle, die auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen sind, egal ob kleines Unternehmen oder Konzern. Der größte Vorteil ist, dass wir bereits aus anderen Disziplinen wie Vertrieb und Marketing wissen, wie es funktionieren kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass Facebook & Co durch sehr gezielte Maßnahmen (Stichwort Retargeting und Zielgruppendefinition) nur geringe Streuverluste haben und das vorhandene Budget im Gegensatz zu Print- und Online-Stelleninseraten somit zielgerichtet eingesetzt werden kann.
Weil ich oft gefragt werde „Wo fange ich am besten an?“ habe ich eine Übersicht mit (aus meiner Sicht) aktuell relevanten Social Media und Online-Plattformen zusammengestellt und die Nutzerzahlen in Österreich recherchiert sowie die Eignung hinsichtlich Active Sourcing, Recruiting und Employer Branding dazugeschrieben.
Facebook
Entgegen anders lautenden Meldungen immer noch eine der beliebtesten Social Media Plattform mit 3.7 Millionen Usern in Österreich.
Geeignet für Active Sourcing, Recruiting und Employer Branding-Maßnahmen
Instagram
„Instagram has become the home for visual storytelling for everyone from celebrities, newsrooms and brands, to teens, musicians and anyone with a creative passion.“ So einer der Gründer, der übrigens auch für Google und Twitter gearbeitet hat. Seit 2012 gehört Instagram zu Facebook.
Hat in Österreich 1 Million User und täglich werden es mehr. Geeignet für Employer Branding-Maßnahmen.
LinkedIn
Mit über 546 Millionen Mitgliedern in mehr als 200 Ländern und Regionen ist LinkedIn das größte berufliche Netzwerk der Welt und wurde 2016 von Microsoft übernommen.
Hierzulande gibt es circa 960.000 User; geeignet für Active Sourcing, Recruiting und Employer Branding-Maßnahmen.
Snapchat
Ist eine Fotosharing App
Leider habe ich keine aktuellen Nutzungszahlen für Österreich gefunden, aber Snapchat ist in der Zielgruppe Jugendliche wohl unter den Top 5 Social Media Plattformen.
Geeignet für Recruiting und Employer Branding-Maßnahmen.
Twitter
Twitter zeigt, was gerade in der Welt passiert und worüber sich die Leute unterhalten.
In Österreich gibt es „nur“ ca. 150.000 User, wird vorwiegend von Journalisten, Persönlichkeiten und Politikern genützt und dient als Informationsmedium nicht zur Unterhaltung.
Geeignet für Active Sourcing, Recruiting und Employer Branding-Maßnahmen (wenn man schnell ist ;-)).
Website
Der wichtigste Kanal im Recruiting und Employer Branding ist übrigens Ihre eigene Website. Ist der Karrierebereich schnell zu finden? Ist die Seite hinsichtlich SEO gut aufgestellt?
Sehr gut geeignet für Active Sourcing, Recruiting und Employer Branding-Maßnahmen.
WhatsApp
WhatsApp ist ein 2009 gegründeter Instant-Messaging-Dienst, der seit 2014 ebenfalls Facebook gehört und ändert die Kommunikation, nicht nur in Österreich, gravierend. WhatsApp wird von 64% der österreichischen Bevölkerung genutzt.
Geeignet für Kommunikation mit Bewerberinnen bzw. für Recruiting und Employer Branding Maßnahmen.
XING
Hat in Österreich rund 1 Mio. User und ist im deutschsprachigen Raum (noch) die beliebteste Berufsplattform. kununu ist ein Tochterunternehmen (in Wien 12) und im deutschsprachigen Raum die wichtigste Plattform für Arbeitgeberbewertungen.
Geeignet für Active Sourcing, Recruiting und Employer Branding-Maßnahmen.
YouTube
Ist eine Tochter von Google und nicht nur die beliebteste Videoplattform mit aktuell 4.8 Millionen Usern in Österreich, sondern auch die zweitgrößte Suchmaschine der Welt.
Geeignet für Active Sourcing, Recruiting und Employer Branding-Maßnahmen.
Außerdem gibt es noch jede Menge Nischenplattformen, mit denen beschäftige ich mich demnächst noch gesondert.
Wenn man sich die Zahlen ansieht, wird schnell klar, dass ein Argument nicht mehr funktioniert, nämlich: „Meine Zielgruppe ist nicht auf Social Media vertreten“. Nicht jede Plattform ist für jede Zielgruppe geeignet. Jede Plattform benötigte eigene Inhalte, das bindet Ressourcen.
Möglichkeiten im Social Media-Recruiting gibt es also viele, was rechtlich machbar ist, ist natürlich eine andere Geschichte ;-).
Woher bekommen HR bzw. Recruiting-Verantwortliche nun das Know-how, um mit Social Media-Recruiting los zu legen? Lesen Sie Blogs (meinen zum Beispiel ;-)) und arbeiten Sie mit Marketing eng zusammen. Machen Sie eine gute Zielgruppenanalyse und stürzen sich nicht auf sämtliche Plattformen, sondern starten mit einer, die den meisten Erfolg für Ihr Ziel verspricht.
Herzliche Grüße
Claudia
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Quellen:
https://werben.xing.com/daten-und-fakten/
LinkedIn Mitglieder Europa und Weltweit 2017
https://www.youtube.com/intl/de/yt/about/
https://www.instagram.com/about/us/
https://about.linkedin.com/de-de
https://about.twitter.com/de.html
https://www.artworx.at/social-media-in-oesterreich-2016/
https://www.snap.com/de-DE/
https://www.saferinternet.at/jugendinternetmonitor