Differenziertes Konzept aber ausbaufähig: das war die erste digitale Karrieremesse Österreichs

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 „Virtuelle Messen – die neue Generation des Networkings. Innovativ und kosteneffizient, vielfältige
Interaktionsmöglichkeiten mit den Besuchern, informativ, praktisch und ortsunabhängig! 05. – 12. November 2015: die virtuelle Karrieremesse für zukunftsorientierte Personalentscheider und ehrgeizige Karrieristen.
“ so wurde die erste digitale Karrieremesse Österreichs im Vorfeld beworben.
Grund genug, sich das neue Format einmal anzuschauen und vor allem nachzufragen, wie es denn
bei den verschiedenen Zielgruppen angekommen ist.
Beginnen wir mit dem Statement des Veranstalters, Alexis Johann, Geschäftsführung styria one
digital: „Wir bedanken uns bei allen Ausstellern und Besuchern für das
Interesse und die Teilnahme an der ersten Digitalen Karriere- und
Bildungsmesse. Die Messe wurde von über 5.000 Besucher aufgesucht. Am Livetag
2.000! Eine ganze Uniklasse hat die Messe besucht, das Event wurde mit einem
Mediawert von € 500.000,- beworben. Diese Zahlen belegen, dass wir mit dieser
innovativen Eventform eine spannende Nische gefunden haben. Wir haben eine
Menge positives Feedback von Besuchern und Partnern erhalten und bedanken uns
nochmals für das Vertrauen in dieses innovative Projekt.“

 

Weiter geht es mit dem Feedback eines Partners, Erich Buchinger: „Erste virtuelle Karrieremesse Österreichs und gleichzeitig mein erster Webcast – also gleich zwei Premieren gab es am 12. November bei karrieredigital.at. In meiner Expertenrolle als Bewerbungsberater durfte ich in knapp 30 Minuten Tipps und Tricks zum Thema “Richtig Bewerben – Weil der erste Eindruck zählt” geben. Die Tatsache, dass man aufgrund des Settings ganz
ohne Feedback vom Publikum auskommen muss, war für mich eine neue und interessante Erfahrung. Speziell die Zeitplanung erfordert sehr viel Sorgfalt, damit der Vortrag – aufgrund fehlender Zwischenfragen – nicht zu rasch endet. Auch die Bedienung der Technik und die latente Sorge, ob auch alles funktioniert sind Punkte, um die man sich als Vortragender sonst weniger Gedanken macht.

 

 

Ich denke,
dass virtuelle Karrieremessen – aber auch Hausmessen – eine zeitgemäße
Möglichkeit darstellen, interessierte BewerberInnen zukünftig auf eine Art zu
erreichen, welche dem Social Media Trend entspricht. Alles in allem hat bei den
Live-Vorträgen bis auf einige kleine Details alles geklappt, aber es gibt
sicher noch Optimierungspotenzial im “Backstage”-Bereich. Daher bin ich
gespannt, wie eine allfällige Neuauflage im kommenden Jahr ablaufen wird.“
Und jetzt zur wohl wichtigsten Zielgruppe, dem ehrgeizigen Karrieristen 😉 Kenny: „Ich
war schon sehr gespannt und freute mich auf eine innovative Veranstaltung. Leider
wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Aber beginnen wir beim Aufbau der
digitalen Messe. Sie lässt sich mit einer klassischen Messe sehr gut
vergleichen: Es gab 12 Aussteller mit einem digitalen Stand. An diesem Stand hatten
die Besucher unter anderem die Möglichkeit, Informationen über das Unternehmen
zu sammeln, Stellenangebote zu durchsuchen, ihren Lebenslauf hochzuladen oder
sich via Chat-Funktion direkt mit einem Aussteller zu unterhalten. Es gab
sowohl die Möglichkeit sich auf einem öffentlichen Chat oder auch privat zum
Beispiel mit einem Mitarbeiter oder anderen Besuchern auszutauschen. Leider waren am Montag nachmittag mit mir gemeinsam
nur 10 Personen online, davon 2 von der Presse und 1 von styria one digital.

 

Die Aussteller waren vorrangig Konzerne wie Porr, Allianz, Erste Bank, UniCredit
oder Novomatic. Die virtuellen Stände erschienen wie eine Kombination aus
Unternehmenswebsite und einem Stellenportal.
Webcasts, wie der von Erich Buchinger, fanden nur an einem Tag, nämlich am „live
Tag“ statt. Hier hatte ich zeitlich leider nicht die Möglichkeit viel anzusehen, eine
Verteilung über die Woche und vielleicht auch Wiederholungen von einzelnen
Themen hätte ich gut gefunden. Am Live-Tag waren auch alle Aussteller online,
wirkten sehr engagiert und standen uns in Chats gerne Rede und Antwort.
Ein Orientierungstest führte durch das Beantworten von Fragen zu den Ausstellern, für
die man das meiste Interesse aufweist. Bei der überschaubaren Anzahl wäre das
vielleicht nicht unbedingt notwendig gewesen, ansonsten finde ich die Idee
dieses Matchings recht nett.
Nachdem die Eindrücke vom Besuch der Personal Austria nur eine Woche zuvor noch recht
frisch waren, fehlte mir tatsächlich der persönliche Kontakt zwischen Besucher
und Aussteller. So sehe ich  digitale Messen nicht als einen Ersatz für die klassischen Messen aber durchaus als
sinnvolle Ergänzung. Man hat die Möglichkeit sich schnell und räumlich
unanbängig einen Überblick über Unternehmen und Vereine zu bestimmten Branchen
und Themen verschaffen, sich zu informieren und wenn man möchte in Kontakt mit
Ausstellern und anderen Besuchern treten.
Ich habe natürlich die Gelegenheit genützt und bei einigen Ausstellern nachgefragt, was sie dazu bewogen
hat, bei der virtuellen Karrieremesse auszustellen. Fast alle haben geantwortet,
dass sie ein innovatives und modernes Unternehmen sind und auf neuen
Plattformen nach innovativen und modernen Menschen suchen. Sie sind sich sicher,
dass die digitale Messe noch eine große Rolle spielen wird.
Meine Erwartungen wurden also nicht ganz erfüllt, aber ich denke das Format hat Potential. Und so
blicke ich gespannt auf die nächste digitale Karrieremesse und werde sicher wieder vorbei schauen.“

 

Differenziertes Konzept, aber ausbaufähig“ so bringt es das BMBF auf den Punkt. Man
darf gespannt sein, ob sich viele Unternehmen heuer einmal „umgeschaut“ haben
und dann im nächsten Jahr auch dabei sind!

 
Herzliche
Grüße Claudia