5 Fragen an Eva Planötscher-Stroh, HR Managerin Ströck

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Recruitingpraxis

Abwarten und Tee trinken ist eine Möglichkeit. Bewerben und Semmeln backen – äh nein verkaufen natürlich – eine andere. Im Oktober 2015 hat das Ströck Karrierezentrum eröffnet und wie viele andere war ich sehr gespannt, wie diese Möglichkeit am Bewerberinnenmarkt ankommt. Ich habe Eva Planötscher-Stroh, HR Managerin von Ströck, direkt vor Ort im Karrierezentrum getroffen und dazu befragt.

Schauen wir zuerst einmal zurück, wie war der Bewerbungsprozess bevor es das Karrierezentrum gab?
Es gab ein Online-Bewerbungsformular mit einer raschen Vorselektion aufgrund eines durchdachten Kategorienrasters durch das Recruiting Team. Wer diese erste Hürde geschafft hat, wurde zu einer Vorstellrunde eingeladen. Diese fand 2 x pro Woche statt, es gab Infos über Ströck als Arbeitgeber und allgemeine Infos zum Job und natürlich zu den Rahmenbedingungen. Im nächsten Schritt wurden Gespräche mit den Bereichsleiterinnen vereinbart. Diese Vorgehensweise hatte einen massiven Nachteil: einen hohen Administrationsaufwand. Und der Lebenslauf war oft einfach nicht aussagekräftig genug.

Wie ist dann das Karrierezentrum entstanden?
Das Ströck HR Team hat sich, in Eigeninitative und ohne externe Begleitung, überlegt, wie man den Bewerbungsprozess für alle Beteiligten besser gestalten könnte. Hat die Idee des „Karrierezentrums“ entwickelt und ist damit zur Geschäftsleitung gegangen. Das „go“ kam sehr schnell, passende Räume waren vorhanden bzw. wurden umgewidmet und nur 9 Monate später wurde das Karrierezentrum im letzten Herbst eröffnet. Das Ziel war die Admin zu verschlanken bzw. gegen 0 verschwinden zu lassen und vor allem die Einstiegshürde für potentielle Bewerberinnen so niedrig wie möglich zu gestalten und ihnen vor allem die Möglichkeit zu geben, dann vorbei zu kommen, wann es bei ihnen passt. Immerhin kann man am Mittwoch ab 06:30 Uhr vorbei kommen und am Montag bis 19:00 Uhr. Wichtig ist noch die Info, dass es natürlich nach wie vor auch Online Bewerbungen gibt, aber für Funktionen wie das Controlling zum Beispiel, es müssen also nicht alle, die bei Ströck arbeiten wollten zwingend ins Karrierezentrum kommen.

Welche Erfolge waren schnell zu sehen?
Die Qualität der Bewerbungen ist rasant angestiegen. Das Recruitingteam erspart sich sehr viel Zeit, da ein Großteil der Terminkoordination eingespart wird. Die time to hire konnte verbessert werden und natürlich hat es dazu beigetragen, dass HR im Business einen noch besseren Ruf hat.

Als ich im Oktober das erste Mal über das Karrierezentrum berichtet habe, habe ich mir – und den aufmerksamen Leserinnen – folgende Frage gestellt: „Wie werden das Karrierezentrum und auch die Öffnungszeiten denn an potentielle Mitarbeiterinnen kommuniziert? Leider habe ich es seit meiner Rückkehr aus den USA noch nicht in eine Ströck Filiale geschafft, liegen da vielleicht Kärtchen auf (bitte um Hinweise, danke)? Denn es wird ja wohl nicht ausreichen, dass die Recruitingcommunity in Wien jetzt Bescheid weiß?“

Unsere Stellenausschreibungen (print / online) enthalten folgenden Hinweis auf das Karrierezentrum:

 

Weiters wurde darüber in verschiedenen Medien berichtet, es läuft eine Facebook-Ad und alle Filialen sind mit Infomaterial ausgestattet. Alle anderen Bewerber, die sich über Email oder Post zu uns verirren, werden telefonisch oder schriftlich über diese Möglichkeit informiert. Der rege Zulauf zeigt uns, dass die Information bisher hoffentlich ausreichend ist.
Tatsächlich habe ich kurz darauf in der Filiale am Praterstern diesen Aushang entdeckt (sorry für die schlechte Bildqualität, ich war in Eile 😉

Während der Lehrlingswoche bin ich die Ströck Filiale am Stephansplatz gegangen. Davon abgesehen, dass der Filialbetrieb reibungslos funktioniert hat, habe ich beim hinaus gehen etwas entdeckt:

Entweder ist das jetzt ein sehr alter Flyer oder der Hinweis wurde auf den neuen vergessen. So sollte der vermutlich aussehen:
Und als ich dann gestärkt mit Kipferl und Kaffee im Büro war habe ich noch etwas entdeckt (ist mir tatsächlich vorher nicht aufgefallen):

Darf es heute vielleicht ein Job zum Kipferl sein?
Es müssen also nicht immer unbedingt neue Wege sein – die richtigen muss man finden (und auch gehen ;-)!
Wer mehr über das Ströck Karrierezentrum erfahren möchte, trifft Eva Planötscher-Stroh übrigens nächste Woche beim Human Resources Kongress 2016.

Herzliche Grüße

Claudia

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